3 Fragen an … GILDEMEISTER Drehmaschinen GmbH

Die GILDEMEISTER Drehmaschinen GmbH ist im Projekt IIP-Ecosphere an der Erarbeitung des Demonstrators „KI-basierte Assistenzsysteme zur Zyklenoptimierung“ beteiligt. IIP-Ecosphere hat mit Dr. Kai Litwinski, Entwicklungsleiter Digitalprodukte bei GILDEMEISTER, über den Demonstrator und den Einsatz von KI im Unternehmen gesprochen.

 

Was für eine Rolle spielt Künstliche Intelligenz (KI) in Ihrem Unternehmen schon heute und welche Bedeutung kommt dem Projekt IIP-Ecosphere dabei zu?

Künstliche Intelligenz wird bei der GILDEMEISTER Drehmaschinen GmbH für die Automatisierung in der Datenanalyse eingesetzt. Hierfür entwickeln oder setzen wir KI-Methoden in der internen Datenanalyse ein, zum Beispiel zur Qualitätssteigerung. Zusätzlich werden wir zukünftig einige unserer Produkte mit KI anreichern, um durch automatisierte Prozesse die Anwendung unserer Maschinen zu verbessern. Durch den Nutzen von KI setzen wir als Unternehmen dabei auf ein zukunftsträchtiges und innovatives Instrument, wobei uns IIP-Ecosphere als „Keimzelle“ beim Lernen über und intensiveren Befassen mit dem Thema unterstützt.

 

Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich aus dem Einsatz von KI (am Beispiel des Demonstrators „KI-basierte Assistenzsysteme zur Zyklenoptimierung“)?

Die DMG MORI Aktiengesellschaft, und insbesondere GILDEMEISTER innerhalb des Konzerns, fokussiert sich auf die Integration von komplexen Bearbeitungstechnologien auf Universalmaschinen. Neben üblichen Dreh- und Fräsoperationen kann daher auf unseren Maschinen beispielsweise auch geschliffen oder mit unterschiedlichen Technologien (Wälzstoßen, Abwälzfräsen, Wälzschälen, 5-Achsfräsen) verzahnt werden. Die Herausforderung ist, diese komplexen Technologien leicht bedienbar zu machen. KI-Methoden bieten hier großes Potenzial, um die Bearbeitungstechnologien einfach verfügbar zu machen.

Der Einsatz von KI-Technologien automatisiert Entscheidungsprozesse oder bemächtigt Bediener, komplexere Entscheidungen zu fällen als zuvor. Insbesondere Experten, denen diese Entscheidungen bislang vorbehalten waren, könnten sich hierdurch jedoch angegriffen fühlen und die neuen Methoden nicht oder nur schwer akzeptieren. Zudem kann es sein, dass auch KI-Methoden Fehlentscheidungen treffen. Diese Herausforderungen müssen im Vorfeld angegangen und abgesichert werden.

 

Was sind die nächsten Schritte bezüglich des Demonstrators und des Einsatzes von KI in der Produktion in Ihrem Unternehmen?

Wir wollen unser Demonstratorszenario von IIP-Ecosphere zur Marktreife weiterentwickeln und daraus ein neues Produkt erstellen. Darüber hinaus entwickeln wir weitere KI-Applikationen für den internen Gebrauch sowie für die Verwendung durch unsere Kunden.

 


 

Gemeinsam mit den Produktionsabteilungen namhafter Unternehmen erarbeitet Projekt IIP-Ecosphere innovative KI-Lösungen für unterschiedliche Automatisierungsebenen als Demonstratoren. In einer vierteiligen Reihe werden diese Demonstratoren in Werkstattgesprächen vorgestellt.

Am 18.10.2022 fand das dritte Werkstattgespräch zum Demonstrator „KI-basierte Assistenzsysteme zur Zyklenoptimierung“ in Zusammenarbeit mit der GILDEMEISTER Drehmaschinen GmbH und Artis Marposs Monitoring Solutions GmbH als Live-Übertragung aus dem Versuchsfeld des Instituts für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen in Garbsen statt. Weitere Informationen zu den technischen Hintergründen des Demonstrators erfahren Sie hier im Artikel „Neuronale Netze: Von der Bildverarbeitung zur Prozessüberwachung“, erschienen auf der Webseite der EMO.

 

Im Interview:

Dr.-Ing. Kai Litwinski
DMG MORI Deutschland GmbH
Entwicklungsleiter Digitalprodukte Gildemeister Drehmaschinen GmbH
www.dmgmori.com

 

Das Interview erschien im Anschluss an das Werkstattgespräch auf der Seite der EMO Hannover.

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